Wie du nicht von deinen Gefühlen regiert wirst
Bist du mehr so ein emotionaler Mensch oder eher so der Denker? Egal, ob du dein Leben hauptsächlich durch deine Emotionen oder durch deine Gedanken verarbeitest, es ist wichtig, dass du nicht nur verstehst, was du fühlst, sondern auch lernst einen guten Umgang mit deinen Emotionen zu haben. Wir sollten uns nicht von unseren Gefühlen regieren lassen oder Entscheidungen einzig und allein basierend auf Gefühlen treffen, aber wir brauchen definitiv unsere Emotionen. Sie helfen uns wahrzunehmen, was wir gerade brauchen und wie wir auf unser Umfeld reagieren sollten. Schon vor vielen Jahren lernte ich, dass Gefühle weder falsch noch richtig sind; sie sind einfach da. Und wir müssen lernen ihnen den richtigen Platz in unserem Leben zu geben.
FÜHLST DU DICH GESUND?
Eine der Kerneigenschaften einer reifen Persönlichkeit ist ihre Fähigkeit, ihre Emotionen und Leidenschaften zu regulieren. Warum? Aus welchem Holz wir geschnitzt sind, zeigt sich nicht in dem, was wir uns wünschen oder wonach wir uns sehnen, sondern darin, was wir wirklich wollen. Gefühle sind gute Helfer, aber schlechte Leiter. Gefühle sind extrem wertvoll, aber nicht immer geht es uns tatsächlich so, wie wir uns fühlen und was wir fühlen bestimmt auch nicht, wer wir sind. Zu lernen, auf eine gesunde Art und Weise zu „fühlen“, beginnt damit, dass wir akzeptieren, dass Fühlen ein Teil dessen ist, wie Gott uns Menschen geschaffen hat.
Gott hat uns mit der Fähigkeit zu fühlen geschaffen – die Fähigkeit unsere Emotionen wahrzunehmen, zu wissen, was in uns abgeht, sodass wir auf eine gute Art und Weise auf die Welt um uns herum reagieren können. Ohne das „Fühlen“ wären wir nicht in der Lage unsere Sinneswahrnehmungen zu interpretieren und uns durchs Leben zu navigieren. Manchmal fühlen wir uns bedrückt und merken, wie unser Körper uns signalisiert, dass eine Erkältung sich breit machen will und dass es Zeit ist, sich um den Körper zu kümmern. Ein anderes Mal hast du Angst und realisierst, dass es an der Zeit wäre, vor dem böse knurrenden Hund wegzulaufen. In einer anderen Situation bist du entmutigt und merkst, dass du neue Hoffnung und Zuversicht schöpfen kannst, indem du dich daran erinnerst, was Gott bereits über dein Leben ausgesprochen hat. Das Gleiche funktioniert natürlich auch im Positiven! Wenn du Freude am Tanzen empfindest, dann kannst du zu dem Schluss kommen, dass Tanzen dich lebendig macht. Wenn wir versuchen unsere negativen Gefühle aus unserem Leben auszuschließen, dann riskieren wir damit immer auch, dass wir auch die positiven ausschließen. Die Quintessenz ist: Wenn wir uns von unseren Gefühlen loslösen, dann verschließen wir uns auch dafür zu verstehen, was wir gerade tatsächlich brauchen und wie wir verarbeiten können, was wir erleben und was uns begegnet.
SCHÄME DICH NICHT FÜR DEINE GEFÜHLE
Viele Leute haben Angst davor, tatsächlich zu fühlen. So viele Lügen können uns im Weg stehen und uns davon abhalten unsere wahren Gefühle zu realisieren. Beispielsweise die Lüge, dass Gefühle Zeichen der Schwäche und Unreife sind und im Widerspruch zu reifem Glauben stehen. Das ist Quatsch! Traurigerweise hat uns die Kultur in unseren Kirchen teilweise beigebracht, dass Emotionen etwas Schlechtes seien, dass sie Teil unserer alten, nicht-göttlichen Natur seien. Clemens, ein früher gnostischer Kirchenvater, der Ästhetik ins kirchliche Umfeld gebracht hat, lehrte, dass Emotionen ein Teil der sündhaften Natur des Menschen seien und deshalb aus dem Leben abgeschnitten werden sollten, um in der Lage zu sein, geistlich wachsen zu können. Er sagte: „Das Ziel eines christlichen Lebens ist es, seine Emotionen nicht einfach nur kontrollieren zu können, sondern diese ganz aus seinem Leben zu beseitigen.“ Ups!
Emotionen und Gefühle sind ein wichtiger Teil dessen, wie Gott uns geschaffen hat und ein Schlüssel zu unserer ganzheitlichen Gesundheit. Sie sind wie Hinweisschilder unserer Seele, die uns mit wichtigen Informationen versorgen und uns befähigen einen gesunden Lebensstil zu führen. Wenn du lernst deine Gefühle und Emotionen bewusst wahrzunehmen, dann ist das der wichtige erste Schritt, um herausfinden zu können, was du in deinem Umfeld brauchst und was du von deinem Umfeld brauchst – bezogen auf Körper, Geist und Seele. Wenn wir in unserem Bewusstsein wachsen, was und wie wir fühlen, dann ermöglicht uns das herauszufinden, wie unsere Bedürfnisse auf gesunde Art und Weise von Gott, uns selbst und anderen befriedigt werden können. Ich möchte dich ermutigen dir diese Woche immer wieder folgende Fragen zu stellen: Was fühle ich gerade? Warum fühle ich das gerade? Wie möchte ich mit diesem Gefühl umgehen?
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