Jesu Vision für unsere Sexualität

*Nachfolgender Blog ist das Transkript einer Predigt und unterscheidet sich daher etwas in Länge und Sprachstil von unseren anderen Blogbeiträgen.*

 

Ich spreche heute zu euch aus der Perspektive einer Person, die sich einst eingehend mit der Queer Theorie und LGBTQ-Theologie beschäftigt hat. Zur Erinnerung: vor 20 Jahren habe ich ein theologisches Seminar besucht und meinen Master in Theologie gemacht – alles als offen lesbisch lebende Frau. 

Obwohl ich heute mit einer völlig anderen Perspektive hier stehe, ist das, was ich mit euch teile, das Ergebnis eines jahrelangen Ringens mit mir selber. Ich habe Gott in Frage gestellt. Mich vor ihm gedemütigt und nach der Wahrheit gesucht. Der radikale Perspektivwechsel, den ich erlebt habe, seit ich mich einmal als Lesbe bezeichnet und geoutet habe, war gelegentlich schmerzhaft und demütigend - eine Abkehr vom LGBT-Denken ist nicht leicht. Es brauchte meine komplette Hingabe, als der Herr mich korrigierte.

Meine Erfahrung der Liebe Gottes zwingt mich regelrecht, einen neuen Weg für Menschen mit LGBT-Erfahrungen zu ebnen. Einen Weg, der nicht durch die vorherrschenden kulturellen Narrative eingeengt wird und der es ermöglicht, sich von eben diesen Einschränkungen und Begrenzungen zu befreien.

Wie ihr euch wahrscheinlich vorstellen könnt, führe ich viele Gespräche über Sexualethik, insbesondere im Zusammenhang mit Themen rund um LGBTQ. Die biblische Haltung zur Sexualität mag einigen von euch vielleicht offensichtlich erscheinen, aber in Wirklichkeit gibt es viele Ausgangspunkte, die den Menschen Schwierigkeiten bereiten. Zum Beispiel die Frage, ob der historische Kontext, der homosexuelle Praktiken verbietet, für uns heute relevant ist. Manchmal werden auch Fragen der Polygamie, der Behandlung von Frauen oder sogar der Sklaverei ins Spiel gebracht, um einen Standpunkt zu verdeutlichen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es notwendig ist, einen breiteren Blick auf die Bibel zu werfen, um die betreffenden moralischen Fragen zu verstehen. Das bringt viel Klarheit. 

Erlaubt mir also, ein wenig Vorarbeit zu leisten...

Vor kurzem habe ich auf YouTube ein interessantes Gespräch zwischen Sean McDowel und dem Soziologen George Yancey gesehen, in dem es um die Frage ging, ob progressives und konservatives Christentum nicht nur unterschiedliche Ausdrucksformen des Glaubens sind, sondern auch unterschiedliche Religionen. Ihre provokante Schlussfolgerung lautete „Ja“. Es gibt eine völlig neue Religion, die aus dem Christentum hervorgegangen ist, ähnlich wie der Buddhismus aus dem Hinduismus – eine Abweichung, die auf dem Glauben an den primären Zweck und Sinn des Lebens beruht. Dieser neue pseudochristliche Glaube entfernt sich vom Primat (also: der Vorrangstellung) Jesu und der Funktion der Bibel. Seine moralische Grundlage ist die soziale Gerechtigkeit.

Viele der Gespräche, die ich über das LGBTQ-Thema führe, drehen sich darum, wie man die Bibel auslegt und inwieweit man sie für den modernen Gebrauch „verbiegen“ darf. Und dann, inwieweit eine Person, die LGBT-Erfahrungen macht, diese Weltanschauung und das Christentum annehmen kann. Diese Vorstellungen spiegeln die Zerrissenheit des christlichen Glaubens wider. Und meiner Meinung nach entfernen sich solche Debatten immer weiter von unserem Festhalten an der Souveränität Gottes und dem Zweck unserer Schöpfung.

Wir alle hier glauben, dass die Bibel eine besondere Offenbarung Gottes vermittelt. Wir sehen, dass sie ausdrücklich Gott und Seine Absicht mit der Schöpfung offenbart. Und wir stellen in der Bibel fest, dass wir geschaffen wurden, um Gott zu kennen, zu lieben und mit Ihm zu leben, und dass die Bibel uns zeigt wie das geht. Deshalb ist sie etwas Besonderes und ihre Lehren sind unantastbar.

Die Bibel beschreibt einen souveränen und mächtigen Gott, dessen Vortrefflichkeit, Güte und Schönheit das menschliche Fassungsvermögen übersteigt. Er ist moralische Vollkommenheit. Alles, was in menschlichen Beziehungen gut und ausgezeichnet ist, ist von Ihm inspiriert.

Jesus kam, um den Menschen Gott zu offenbaren. Um unsere falschen Vorstellungen zu korrigieren. Er hat einen Weg geschaffen, damit wir Gott sehen, erfahren und mit Ihm kommunizieren können. Gott selbst ist das Geschenk des Evangeliums. Seinen Wegen zu folgen wie es die Bibel beschreibt, ermöglicht uns Gott zu erfahren, wie Er wirklich ist. Er ist unser Erbe, das heißt, Er ist das wichtigste Geschenk unseres Lebens.

Gott ist die gute Nachricht des Evangeliums.

„Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt. Du beschenkst mich mit Freude, denn du bist bei mir; aus deiner Hand empfange ich unendliches Glück.“ ‭‭Psalm‬ ‭16‬:‭11‬ ‭HFA‬‬

Der Sinn des Lebens ist es, Gott zu kennen, zu lieben und mit Ihm zu leben. Ihn zu sehen. Wir existieren zu Seinem Wohlgefallen – und die Erfahrung seiner Freude über unser Leben wirkt sich radikal auf uns aus. 

ICH WIEDERHOLE NOCH EIN MAL: WIR EXISTIEREN ZU SEINEM WOHLGEFALLEN - WIR WURDEN INDIVIDUELL, EINZIGARTIG UND GENAU DAFÜR GESCHAFFEN, UM IHM FREUDE ZU BEREITEN UND SEINEN ZIELEN ZU DIENEN. 

Das Christentum ist nicht einfach eine Lebensphilosophie. Und meiner Meinung nach müssen wir vorsichtig sein, wenn wir Menschen auf Disziplinen hinweisen, um bestimmte Verhaltensweisen zu erlernen, dass wir nicht vergessen Gott selbst und unsere Bestimmung und Absicht in seinem Leben in den Vordergrund zu stellen - und nicht umgekehrt, seine Bestimmung in unserem.

Jesus ist gekommen, um uns in Gottes göttlichen Plan der Gemeinschaft mit ihm hineinzubringen, in der Seine Absichten für uns garantiert gut sind. Er hat uns zu ihm hingezogen. Unser Leben zu genießen, Heilung zu erleben, oder unsere Erfüllung und Berufung zu entdecken, werden uns gewährt, damit wir Ihm mit unserer Gemeinschaft Freude bereiten können. Damit wir ihn verherrlichen oder herrlich auf ihn hinweisen können. Nicht andersherum. Ich glaube, wir können das leicht umdrehen... dass er unseren Bedürfnissen dient oder etwas für unseren Erfolg tun muss. Nein.

In Römer 1 können wir sehen wie Paulus es deutlich macht, dass die Abkehr von dieser Offenbarung, wie maßgeblich und zentral Gott für das Leben ist, die Ursache für viel Dunkelheit in der Welt ist. 

Ich möchte behaupten, dass wir umso mehr Chaos und Unordnung erleben, je weiter wir uns von der Erkenntnis Gottes und seiner Bedeutung für unser Leben entfernen. Wenn wir uns von der Erkenntnis Gottes entfernen, herrscht Chaos auf allen Ebenen, insbesondere auf der Ebene der menschlichen Identität, wie Paulus berichtet.

Römer 1:21 (Neues Leben):  „Obwohl sie von Gott wussten, wollten sie ihn nicht als Gott verehren oder ihm danken.“

Ich möchte aber auch sagen, dass die Hinwendung zu einer größeren Offenbarung Gottes, die durch Jesus möglich geworden ist, uns davon befreien wird. Es ist wichtig, dass wir uns das alle vor Augen halten.

Das erste Kapitel des Römerbriefs weist auf das geistliche und körperliche Chaos hin, das entsteht, wenn wir uns von der Erkenntnis Gottes entfernen. Paulus behauptet, dass nicht nur das geistliche, sondern auch das körperliche Leben beeinträchtigt wird, wenn wir dies tun. Getrennt von Gott verlieren wir sogar den wahren Zweck unseres Körpers aus den Augen, obwohl er uns doch eigentlich auf Gott und seine Wege hinweisen sollte. 

„Seit Erschaffung der Welt haben die Menschen die Erde und den Himmel und alles gesehen, was Gott erschaffen hat, und können daran ihn, den unsichtbaren Gott, in seiner ewigen Macht und seinem göttlichen Wesen klar erkennen. Deshalb haben sie keine Entschuldigung dafür, von Gott nichts gewusst zu haben. Obwohl sie von Gott wussten, wollten sie ihn nicht als Gott verehren oder ihm danken. Stattdessen fingen sie an, sich unsinnige Vorstellungen von Gott zu machen, und ihr Verstand verfinsterte sich und wurde verwirrt.“ Römer 1:20-21 (Neues Leben)

In diesem Abschnitt verwendet Paulus das Beispiel homosexuellen Verhaltens nicht, um es als eine besonders schlimme Sünde hervorzuheben - obwohl er in seiner Kritik seine Karten in Bezug auf das, was er für rechtschaffenes sexuelles Verhalten hält, offenlegt. Er verwendet homosexuelles Verhalten als Beweis für das Chaos, das sowohl den körperlichen als auch den geistlichen Bereich betrifft, wenn wir von Gottes Wegen abweichen. Denn unser Körper ist natürlich der persönlichste und intimste Teil unserer persönlichen Welt. So nahe, dass wir in der Lage sein sollten, Gottes Hand darin zu erkennen.

Lasst es mich also noch einmal sagen. Die Erkenntnis Gottes ist das, was wir in diesem Moment am meisten für unsere Generation brauchen. Um diesen Kampf, an dem wir alle beteiligt sind, dreht sich alles.

Ich möchte für alle eine Grundlage für die Sexualethik schaffen, die sich ganz auf die Lehren Jesu und die Art und Weise stützt, wie er sich auf die Tora stützt. Das ist wichtig für mich, für uns, denn Jesus ist Gott. Er ist die höchste Autorität. Er ist gekommen, um uns Klarheit über den Charakter und den Willen Gottes zu bringen. Er hat eine größere Autorität als Mose und Paulus, die Menschen, an die sich die meisten von uns wenden, um sich über das Thema Sexualität zu informieren.

Ein großer Stolperstein für uns ist also das Leben mit Jesus nach seinen ethischen Maßstäben. Warum sollten wir so leben, besonders wenn wir wissen, dass er uns bedingungslos liebt? 

Die Frage, die sich hier stellt, lautet: Was ist Sünde? Warum interessiert sich Gott so sehr dafür, wie wir uns verhalten, und welchen Unterschied macht es jetzt, da Jesus gekommen ist?

Unterm Strich: Weil die Wege Gottes, die Verhaltensanforderungen der Heiligen Schrift, Gott offenbaren. Sie ermöglichen es uns, Gott zu erkennen, das heißt, ihn zu sehen und mit ihm zu leben. Und genau das ist der Weg zur Erlösung, den Paulus im ersten Kapitel des Römerbriefs beschreibt. 

Wenn man die Verhaltensanforderungen Jesu verdreht, wird die Offenbarung Gottes pervertiert.

Mose sagt in 2. Mose 33:13 (Lutherbibel 2017): "Hab ich denn Gnade vor deinen Augen gefunden, so lass mich deinen Weg wissen, damit ich dich erkenne und Gnade vor deinen Augen finde. Und sieh doch, dass dies Volk dein Volk ist."

Die Begegnungen von Mose mit Gott auf dem Berg führten zur größten Offenbarung Gottes bis zu Jesus. Die Evangelien, insbesondere Matthäus, stellen eine enge Verbindung zwischen Jesus und Mose her. Die Tora war die Offenbarung Gottes. Durch sie wurde die Nation gegründet und durch sie bekam das Volk Israel seine Identität. Jesus verallgemeinert die Tora, indem er sie geistlich macht, d. h. zu einer Herzensangelegenheit. Er nimmt ihr die Beschränkung rein nationale Identität zu geben, so dass die ganze Welt durch ihn an ihr teilhaben kann.

Die Verfasser des Alten Testaments erkannten, dass das Befolgen des Gesetzes der Weg zur Gemeinschaft mit Gott war. Die alten Juden glaubten, dass das Leben nach den Geboten der Weg zur Gemeinschaft und zur Begegnung mit Gott war. Indem sie das taten, waren sie ihm körperlich und geistig treu. Es war eine wandelnde Begegnung mit ihm, indem sie seinen Wegen treu blieben.

Egal welchen der Sprüche in der Bibel du liest, du wirst du feststellen, dass „Lebensweisheit“ mit einem Leben nach Gottes Wegen zusammenhängt. Der Anfang der Weisheit ist also die Erkenntnis Gottes. Ohne die Kenntnis Gottes und seiner Wege kann man nicht „weise“ sein.

Hör dir Psalm 119 an. Lies ihn später am Tag mal ganz durch und achte auf die Begegnung des Schreibers mit Gott und seine Gefühle dabei. Die Ekstase und die Qual der Sehnsucht nach Gott im Gebet, wenn er sich erinnert, dass er über das Gesetz nachdenkt. Du kannst Jesu Leben für uns in folgendem Abschnitt der Tora erkennen:

„Deine Weisungen sind wunderbar, deshalb halte ich sie! Wenn deine Worte gelehrt werden, geben sie Erleuchtung. Unerfahrene Menschen können sie verstehen. Ich öffne erwartungsvoll meinen Mund, denn ich sehne mich nach deinen Geboten. Wende dich zu mir und sei mir gnädig, wie du zu denen bist, die deinen Namen lieben. Leite meine Schritte sicher durch dein Wort. Lass nicht zu, dass ich vom Bösen überwältigt werde. Rette mich vor den bösen Menschen, die mich unterdrücken, dann will ich deinen Geboten gehorchen. Blicke mich voll Liebe an und lehre mich alle deine Gebote. Tränen strömen aus meinen Augen, weil die Menschen deinem Gesetz nicht gehorchen.“ Psalm 119:129-136 (Neues Leben)

Im Neuen Bund stellt Jesus sich selbst als die Tora dar. Er ist das lebendige Wort. Das Gesetz ist Fleisch geworden. Seine Persönlichkeit und sein Charakter veranschaulichen die Tora. Und Jesus lädt uns in sich selbst ein. "Gottes Wege" sind in Jesus lebendig geworden. Deshalb müssen wir verstehen, dass die Verhaltensanforderungen, wie sie in der Bergpredigt beschrieben werden, nicht willkürlich sind. Sie beschreiben Jesu eigenen Charakter, seine eigene wunderbare Persönlichkeit und seine Vision, wie wir ihn am besten erleben können. 

„Versteht nicht falsch, warum ich gekommen bin. Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz oder die Schriften der Propheten abzuschaffen. Im Gegenteil, ich bin gekommen, um sie zu erfüllen. Ich versichere euch: Solange der Himmel und die Erde bestehen, wird selbst die kleinste Einzelheit von Gottes Gesetz gültig bleiben, so lange, bis ihr Zweck erfüllt ist.“ Matthäus 5:17-18 (Neues Leben)

Wenn wir also die Lehren Jesu betrachten, müssen wir zuerst Ihn in ihnen verstehen, aber dann auch verstehen, dass ein Leben, wie er es gelebt hat (indem er die Tora widerspiegelt), die Verheißung ist, die er uns durch den Heiligen Geist gegeben hat. Es war dieses Wunder der Herzensveränderung durch den Heiligen Geist und die Wege Jesu, die Paulus in seinen Bann zogen und uns Briefe wie den an die Galater brachten.

Die Bergpredigt stellt uns die Beziehungsethik Jesu vor. Und das ist der Schlüssel für unsere Diskussion über Sexualität.

Denke darüber nach, wie Jesus mit Leitern, Aussätzigen, Prostituierten und sogar mit seinen Jüngern umging. Er bemühte sich um ihr Wohlergehen und gab ihnen eine Vision eines anspruchsvolleren Ansatzes für ein rechtschaffenes Leben, als irgendjemand vor ihm für möglich gehalten hatte. Das zeigt uns, wie wichtig ihm die Menschen und Beziehungen waren.

Die Tiefe Seiner Lehren geben einen Blick auf sein eigenes Innenleben. 

Lasst mich das noch einmal sagen. Lies die Lehren Jesu und verstehe, dass dadurch Jesu eigenes Gedankenleben und seine Weltanschauung offengelegt werden. Durch seine Lehren können wir beginnen zu verstehen, wie er selbst gelebt und gedacht hat. Er hat zum Beispiel Versöhnung um jeden Preis vorgelebt. Er hat ein Leben gelebt, in dem er für seinen Frieden gesucht und verfolgt wurde. Er wählt dienende Leiterschaft und macht es zu einer maßgeblichen Art zu leiten... Er wünscht sich intime Beziehungen zu anderen auf seine eigenen Kosten. Und er macht deutlich, dass er diese Weltanschauung auch auf seine Jünger überträgt. Er war das Licht der Welt, das er in Matthäus 5 über seine Jünger verkündet. 

WENN WIR NACH SEINEN WEGEN LEBEN, KÖNNEN WIR AN GOTTES EIGENEM LEBEN TEILHABEN UND SO DEN AUFTRAG DER SCHÖPFUNGSGESCHICHTE ERFÜLLEN, IHN WIDERZUSPIEGELN UND HERVORZUBRINGEN. 

Indem wir seine Lehren leben, können wir uns Gott mit unserem ganzen Leben hingeben, nicht nur mit unserer geistigen Zustimmung. Deshalb haben wir mit ihm Gemeinschaft in der Einheit von Handeln und Denken. Die Apostel lehrten, dass ein Leben, wie Jesus es führte, ein Beweis für die Gemeinschaft mit Gott ist. 

 „Aber wie können wir sicher sein, dass wir ihm gehören? – Wenn wir seine Gebote befolgen. 4 Wer sagt: »Ich gehöre Gott« und befolgt dabei Gottes Gebote nicht, ist ein Lügner und die Wahrheit ist nicht in ihm. 5 Doch wer sein Wort hält, an dem zeigt sich Gottes Liebe in vollkommener Weise. Daran erkennen wir, ob wir in ihm leben. 6 Wer behauptet, dass er zu Gott gehört, soll leben, wie Christus es vorgelebt hat.“ 1. Johannes 2:3-6 (Neues Leben)

Ich will damit sagen, dass wir keine Einheit mit Gott erfahren können, wenn wir unseren eigenen Weg gehen. Wir können Gott nicht repräsentieren, wenn wir unseren eigenen Weg gehen.

Es gibt einen Aspekt der menschlichen Identität, der uns von allen anderen geschaffenen Wesen trennt. Er kann nicht durch wissenschaftliche oder evolutionäre Theorien erklärt werden. In der Bibel wird er als das menschliche Herz bezeichnet, wir könnten ihn auch den menschlichen Geist nennen, den Gott allein dem Menschen eingehaucht hat. Es ist der Sitz unserer Kreativität, unserer Sehnsucht, Bündnisse zu schließen, Familien zu gründen, Nationen oder Unternehmen und soziale Strukturen, ja sogar Universitäten aufzubauen. Aber vor allem dreht es sich um unsere Moral - die Reinheit unseres Herzens, während wir all diese Dinge tun. Das ist das Wesen der menschlichen Würde. Wenn man sagt, dass wir alle nach Gottes Ebenbild geschaffen sind, dann ist es dieser spirituelle Aspekt des Menschseins und seine Verflechtung mit unserer Körperlichkeit, an den wir anknüpfen sollten, und deshalb ist unsere moralische Einstellung zur Sexualität von Bedeutung, denn die Moral ist ein Hauptfaktor der menschlichen Identität, die Gott widerspiegelt. Ob wir unserer Lust nachgeben, wir andere zu Objekten machen, vergewaltigen, ausnutzen oder wegwerfen, zeigt, wie weit wir gefallen sind.

Ich sage das alles, damit wir, wenn wir über Fragen der Sexualität sprechen, nicht nur sagen: „Tu nur dies. Oder, tu das nicht“ oder sogar „Jesus sagt nichts darüber“. Stattdessen betrachten wir die Herzenshaltung, die für Jesu Art von Engagement und Verbindlichkeit in einer Beziehung erforderlich ist.

Und wir können auch sehen, dass Jesus etwas in unserer Mitte schafft, so dass die Verheißungen der Erlösung durch das Gehen mit ihm auf seinen Wegen für uns alle gelten. LGBTQ-Menschen sind nicht ausgeschlossen. Gott ist nicht teuflisch. Er hat nicht einige Menschen zur Erlösung und andere zur Verdammnis geschaffen. Nein, die Vision, die Jesus durch seine Lehren vermittelt, offenbart seine Absicht für die gesamte Menschheit – eine Absicht, um die wir alle hier jedes Mal ringen, wenn wir "auf Erden wie im Himmel" beten. 

Wir alle sind in Not, aber wir streben nach dieser erlösenden Treue zu Gott.

WENN WIR UNS DAS VORSTELLEN, SOLLTEN WIR ÜBER DIE MENSCHWERDUNG NACHDENKEN.

Ein wichtiger, aber selten erwähnter Punkt im Gespräch über Sexualität, ist die Bedeutung der Menschwerdung. Das heißt, Jesus wurde als Mensch geboren. Er kam leibhaftig zur Welt und präsentiert uns das wunderbare Geheimnis des Zusammenspiels zwischen Gott und unserer Körperlichkeit. Unser Körper und die Art und Weise, wie er mit unserer Seele und unserem Geist zusammenwirkt, ist wunderbar – wunderbar genug, um die Göttlichkeit Christi zu enthalten.

Das ist unglaublich bedeutsam, weil die menschliche Identität heute virtualisiert wird. Ich meine damit, dass wir unseren Charakter und unsere Persönlichkeit von ihrer Verbindung zu unserem Körper trennen. Das ist, glaube ich, ein Erfolg der feministischen Bewegung. Vor einem Jahrhundert suggerierte das „schwache Geschlecht“ (gemeint waren die Frauen), dass die körperliche Schwäche einer Frau im Vergleich zu Männern bedeute, dass sie auch intellektuell schwächer sei. Ich bin dankbar dafür, dass die feministische Bewegung unser Verständnis dessen, wozu Frauen in der Kultur fähig sind, gefördert hat. Sie verleitet uns jedoch zu der Annahme, dass Männer und Frauen einfach austauschbar sind. Das heißt, es gibt keinen bedeutenden Unterschied zwischen Männern und Frauen.

Fragt euch einfach, was der Unterschied zwischen einem Mann und einer Frau ist. In der Regel versuchen wir Antworten zu finden wie: Frauen sind fürsorglicher oder Männer sind Beschützer. Diese Eigenschaften beruhen jedoch einfach auf Stereotypen. Ich kenne viele mutige Frauen und ebenso viele zartfühlende Männer. 

WAS BEDEUTET ES, EIN MANN ODER EINE FRAU ZU SEIN? ES BEDEUTET, DASS SIE EINEN PHYSISCH MÄNNLICHEN ODER WEIBLICHEN KÖRPER HABEN, UND DAS PRÄGT NOTWENDIGERWEISE IHRE ERFAHRUNG, IHREN ZWECK UND IHRE ROLLE IM LEBEN DER GESAMTEN MENSCHHEIT.

Unsere Persönlichkeit lässt sich nicht von der komplexen Chemie und Physis unseres Körpers trennen. Unsere Denkprozesse sind mit unseren physischen Körpern verbunden. Wir sind nicht einfach nur Tongefäße, in denen ein Geist wohnt. Verwirrt euch das? Fragt einfach eine Frau, die unter den Wechseljahren leidet, wie sich ihre Persönlichkeit und ihr Denken verändern, wenn sie ihre Menstruation verfolgt. Oder wie ein hoher Testosteronspiegel die männliche Wut beeinflusst. Unsere DNA in Billionen von Zellen in unserem Körper, jede kernhaltige Zelle in unserem Körper, spiegelt unser biologisches Geschlecht wider.

Mehr noch: Die Vagina einer Frau kann nicht losgelöst von ihrem männlichen Pendant, dem Penis, verstanden werden. Sie sind notwendigerweise komplementär. Die Sexualisierung unserer Körper in Verleugnung dieser Realität verursacht Schaden. Je mehr wir das tun, desto mehr distanzieren wir uns von unserem Körper. Wenn ich mich wie ein Mann kleide, in einer Beziehung eine kraftvolle Haltung einnehme oder das Öl in meinem Motorrad wechsle, kann ich niemals männlich sein. Das sind alles nur Stereotypen – meine Vorstellung davon, wie ein Mann meiner Meinung nach sein sollte. Alles, was ich tue, ist weiblich. Ein Junge, der mit Barbies spielt, ist immer noch ein Junge.

Die Diskussion über die Homo-Ehe zeigt diese Abstraktion, von der ich spreche. 

Wenn ich gefragt werde, was der Unterschied zwischen einer Homo-Ehe und einer Ehe mit einem anderen Geschlecht ist, muss ich immer mit dem physischen Unterschied zwischen einer Homo-Ehe und einer heterosexuellen Ehe beginnen. Ansonsten ist Liebe gleich Liebe. Männer können großartige Ernährer und Betreuer sein. Frauen können großartige Beschützer sein. Die Homo-Ehe bietet vielen Menschen große Sicherheit und sogar eine lebenslange Bindung. 

Aber sie verpflichten das Paar auch zu lebenslanger sexueller Unerfülltheit und körperlichem Schaden. Das heißt, dass der Geschlechtsverkehr immer noch Verhaltensweisen beinhaltet, die andersgeschlechtliche sexuelle Handlungen nachahmen. Ein Leben lang Analverkehr wird dem männlichen Körper schaden. Der Anus ist im Vergleich zur Vagina empfindlich, so dass durch seine Penetration Krankheiten verbreitet werden. Dies ist ein Grund, warum laut CDC schwule Männer eine höhere Rate an sexuell übertragbaren Krankheiten aufweisen. Lesbische Paare müssen auf leblose äußere Objekte zurückgreifen. Ein lebenslanger Gebrauch von Dildos – also Liebe durch Plastik – ist ein schlechter Ersatz, selbst wenn man eine tiefe emotionale Bindung zu seiner lesbischen Partnerin hat. Ganz zu schweigen von den Problemen der künstlichen Befruchtung, der Leihmutterschaft, der Adoption, dem vermehrten Auftreten von Geschlechtskrankheiten und Depressionen und sogar einer kürzeren Lebenserwartung.

Wir müssen uns in diesem Moment Römer 1 vor Augen führen...

Ich sage das alles, um zu sagen: Jesus erlöst unseren Geist UND unseren Körper. Er hätte einfach den Heiligen Geist schicken können. Stattdessen kam er als Mensch. Er hat die Schwächen unseres Körpers überwunden – nicht nur den Geist über die Materie – obwohl die Tora, wie ich bereits erklärt habe, einen Weg vorschlägt, der den Geist durch die Handlungen verändert und umgekehrt. Und das ebnet den Weg für die Gegenwart des Heiligen Geistes in unserem Leben.

Und so spricht Jesus ganz klar über die physische Kraft der Lust, eine komplexe Ganzkörpererfahrung eines Gedankens, der eine physische Reaktion hervorruft und verlangt, dass wir sie durch die Kraft seiner Gnade, die in unserem physischen Körper wirkt, überwinden. Und er meint es ziemlich ernst, wie wir sehen. Zum Glück ist er nicht gesetzlich!

„Ihr wisst, dass es heißt: 'Du sollst nicht ehebrechen'. Doch ich sage euch: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen. Wenn dich also dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du unversehrt in die Hölle geworfen wirst. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, so hack sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, verstümmelt zu sein, als unversehrt in die Hölle zu kommen.“ Matthäus 5:27-30

Wenn es um die Gebote und Verbote des Sexualverhaltens in der Lehre Jesu geht, gibt es ein übergreifendes Thema: Wir dürfen einander nie und nimmer objektivieren. Das heißt, wir dürfen unseren Partner niemals um des persönlichen Vorteils, der persönlichen Vorliebe oder der Bequemlichkeit willen benutzen oder ausrangieren. Jesus verlangt, dass wir immer ein nach außen gerichtetes Herz haben. Das heißt, dass wir den anderen Menschen in unserem Leben Priorität einräumen. 

Jesus hebt den Wert der anderen Person bis zum Äußersten hervor. Er hat andere nicht benutzt, um seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Stattdessen erfüllte er die Bedürfnisse der anderen. Er verstand, dass es bei Lust, Ehebruch und Scheidung Opfer gibt. Und er sagt uns, dass wir um der Menschenwürde willen niemals der Täter sein dürfen. Unsere Liebe muss die Menschen um uns herum unterstützen, denn wir sind nach dem Bild Gottes geschaffen. Deshalb müssen wir unseren Nächsten, d. h. unseren Partner, so lieben, wie wir uns selbst lieben. Diese sich selbst verschenkende Liebe, die die menschliche Würde in den Vordergrund stellt und schützt, steht im Mittelpunkt seiner Lehre. Die Art von Liebe, von der Jesus sprach, war auf phantastische und schöne Weise völlig selbstaufopfernd.

Eine der kraftvollsten und wichtigsten Lehren Jesu über unsere Sexualität und sexuelle Identität, ist in seiner Rede über die Ehescheidung verpackt. Für Jesus ist die Ehe der einzig gerechte Rahmen für Sex und so wollen wir uns im Moment darauf konzentrieren. Jesus hat viel über Sex zu sagen, aber las Sie uns unseren Fokus eingrenzen.

Jesus benutzt eine Frage über die Scheidung, um uns einen großen Überblick über die Ehe zu geben. Aber weil es in einer Frage zur Scheidung verpackt ist, übergehen die meisten Menschen es. Seine Botschaft über die Ehe war eine so tiefgreifende und wichtige Lehre, dass sie in allen drei synoptischen Evangelien zitiert wird und sich in den Ansichten der Apostel über die Ehe wiederfindet. Paulus zitiert sie sogar in 1. Korinther 7 und führt dann diese Beziehungsethik weiter, von der ich gesprochen habe. Diese Lehre war grundlegend. Sie war bedeutsam. Und heute wird sie von zu vielen Menschen an den Rand gedrängt.

Schauen wir sie uns an: 

„Da kamen einige Pharisäer zu Jesus, weil sie ihm eine Falle stellen wollten. Sie fragten ihn: „Darf sich ein Mann von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden lassen?“ Jesus antwortete: „Habt ihr denn nicht gelesen, was in der Heiligen Schrift steht? Da heißt es doch, dass Gott am Anfang die Menschen als Mann und Frau schuf (1. Mose 1,27) und sagte: ›Ein Mann verlässt seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.‹ (1. Mose 2,24) Sie sind also eins und nicht länger zwei voneinander getrennte Menschen. Und was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“ „Doch weshalb“, fragten sie weiter, „hat Mose dann vorgeschrieben, dass der Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde geben soll, wenn er sie wegschicken will?“ (5. Mose 24,1) Jesus antwortete: „Mose erlaubte es, dass ihr euch von euren Frauen scheiden lasst, weil er euer hartes Herz kannte. Am Anfang ist es jedoch anders gewesen. Ich sage euch: Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch, es sei denn, seine Frau hat ihn betrogen.“ Da sagten die Jünger zu Jesus: „Wenn das mit der Ehe so ist, dann heiratet man besser gar nicht!“ Jesus antwortete: „Nicht jeder kann begreifen, was ich jetzt sage, sondern nur die, denen Gott das Verständnis dafür gibt. Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere werden es durch menschlichen Eingriff. Und es gibt Menschen, die verzichten von sich aus auf die Ehe, um sich Gottes himmlischem Reich ganz zur Verfügung zu stellen. Wer das begreift, der richte sich danach!“  Matthäus 19:3-12 HfA

Was will Jesus hier sagen?

Zunächst einmal sagt Jesus etwas über die Ehe und nicht nur über die Scheidung. Das wird durch die Art und Weise, wie er antwortet, deutlich. Im rabbinischen Sprachgebrauch müsste er gemäß der fraglichen Stelle, nämlich mit 5. Mose 24, antworten. Stattdessen wendet er sich dem ersten Buch Mose zu. Das ist nicht das, was seine Zuhörer erwartet hätten. 

Was die Frage betrifft, so erweitert er den Dialog. Indem er auf 1. Mose verweist, verdeutlicht Jesus mehr als nur die göttlichen Anforderungen an die Ehescheidung. Er weitet das Gespräch auf die Identität von Mann und Frau, die Art ihrer Beziehung zueinander und die Bedeutung der Ehe selbst aus. Hier bietet Jesus eine seiner provokantesten Lehren an. Es fällt allen Zuhörern schwer, sie zu verstehen. 

Ganz einfach ausgedrückt sagt Jesus, dass jeglicher Sex außerhalb der Ehe nicht erlaubt ist. Er sagt hier, dass Sex in der Ehe einen größeren Zweck hat als persönliche Erfüllung, deshalb sollte man sich niemals scheiden lassen. Und so verbietet Jesus die Wiederverheiratung und macht die erste Ehe zur wesentlichen Verbindung. Darüber hinaus beschränkt Jesus die Ehe auf einen Mann und eine Frau – er bezieht sich ausdrücklich auf die beiden Geschlechter. Polygamie, die zu jener Zeit legal war, wurde daher verboten.

Es ist absolut unmöglich, dass ein Mensch irgendeine Art von Sex außerhalb der Ehe, die er eindeutig als ausschließlich männlich/weiblich ansah, in die Sichtweise von Jesus einordnen kann. Weder der Gebrauch von Pornos, noch Sex bei Verabredungen jegliche Art von Sex zum vorübergehenden Vergnügen. Er verbietet jede sexuelle Interaktion, die nicht in unserer biologischen Realität oder in einer Partnerschaft im Bund mit langfristiger Verantwortung verankert ist.

Ich kann mir gut vorstellen, was ihr jetzt alle denkt. Und ich möchte, dass ihr wisst, dass die Zuhörer von Jesus wahrscheinlich Ähnliches dachten. 

„Wenn die Beziehung des Mannes zu seiner Frau so ist, ist es besser, nicht zu heiraten.“

Genau an dieser Stelle sollten wir innehalten. Ich denke, wir können uns alle darauf einigen, dass wir alle nicht so sind wie er. Wir alle hier haben uns sexuell verirrt, entweder direkt körperlich oder in unserem Herzen. An dieser Stelle möchte ich euch daran erinnern, dass Jesus selbst für unser Versagen, Gott richtig zu repräsentieren, Gerechtigkeit walten lässt. Ihr seid nicht verurteilt, Jesus hat einen Preis bezahlt, damit wir frei sind, neu anzufangen und uns mit ganzem Herzen seiner Vision vom Reich Gottes hinzugeben. Er hat eine göttliche Löschtaste, aber wir sollten sie nicht missbrauchen.

Bevor ihr also in Panik verfallt, lasst uns einen Blick darauf werfen.

Jesu Verständnis der Ehe wurzelt hier in einer Vorstellung von menschlicher Identität, die im Schöpfungsbericht der Genesis begründet ist. Nehmen wir an, er kann sich diesen schöpferischen Akt vorstellen. Ich glaube, er war tatsächlich ein Zeuge. Deshalb unterstreicht seine Aussage das Wunder der Partnerschaft von Mann und Frau (wenn man bedenkt, was ich über unsere körperliche Komplementarität gesagt habe). 

Jesus sieht, wie dieses Paar durch seine schöpferischen Fähigkeiten gemeinsam Gott widerspiegelt - auch in der Zeugung des Lebens selbst. In Jesu Denken spiegeln Mann und Frau in dieser lebensspendenden Realität Gottes eigenen Charakter wider. Um dies zu schützen, schafft Gott einen Bund, der diese beiden Individuen auf Lebenszeit aneinander bindet. 

DIES IST EIN BUND, DER NACH JESU WORTEN NICHT GEBROCHEN WERDEN KANN. WARUM? ER DARF NICHT GEBROCHEN WERDEN, WENN ER GOTTES ENGAGEMENT FÜR DIE MENSCHHEIT ANGEMESSEN REPRÄSENTIEREN SOLL.

Jesus ist kein Gesetzlicher, deshalb ist es wichtig, den mehrdimensionalen Aspekt dieser Lehre zu verstehen. Sie hat sowohl geistliche als auch praktische Auswirkungen. Die Lehren Jesu verschärfen die Anforderungen der Tora, ohne sie zu schmälern. So bietet er einerseits eine praktische Lehre darüber an, wie man seinen Ehepartner wertschätzen muss, die umstritten besagt, dass man sich niemals scheiden lassen und, falls man es doch tut, niemals wieder heiraten darf. 

Auf einer anderen Ebene sagt er, dass die Art und Weise, wie Sie Ihr Sexualleben und Ihre Ehe führen, Gott selbst widerspiegeln sollte - seinen Charakter und sein Wesen. An dieser Stelle ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass Jesus sagt, dass die menschliche Sexualität uns auf unsere Identität als Ebenbilder Gottes hinweist. Die Ehe ist daher eine Ikone, eine Art Symbol, das uns hilft, das Leben und die Wege Gottes in seiner Beziehung zu uns besser zu verstehen.

Ehe und Familie sind übergreifende Themen in der Bibel. Überall in der Bibel finden wir Bilder von der Ehe, aber auch von Verrat, Scheidung und Ehebruch, um Gottes Umgang mit der Menschheit zu beschreiben. Wir müssen nicht die Sprache von Levitikus oder Timotheus aufsuchen, um Argumente zu widerlegen, die gleichgeschlechtliche Sexualität verbieten. Wie viele Stammbäume gibt es in der Bibel? Wie viele wundersame Geburten? Es gibt keine gefeierten und gesegneten Homo-Ehen, sondern nur Beschreibungen von Gottes verwandelnder Kraft.

Denkt über all die Stellen in der Bibel nach, an denen von Ehe und Familie die Rede ist, um auf Gottes Beziehung zur Menschheit und seine Wege hinzuweisen. Wir können mit Adam und Eva beginnen, aber auch Abraham und die Verheißung von Isaak betrachten. Gott spricht von sich selbst als generationenübergreifend - als Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs - und verweist auf die Bedeutung der Genealogie für das Volk Israel... bis hin zu Jesus selbst. 

Die Beschneidung ist ein Zeichen dieses generationenübergreifenden und damit sexuellen Bundes mit Gott und der Familie. Wie wir sehen werden, bricht Jesus die Tora auf, um die messianische Verheißung auf alle Völker auszudehnen. Der Bund Jesu ist eine Angelegenheit des Herzens, eine Beschneidung des Herzens, nicht ein genetischer Bund mit einer bestimmten ethnischen Gruppe, eine physische Beschneidung. 

Und im Buch der Offenbarung sehen wir, dass wir die makellose Braut Christi sind. Die Ikone oder das Symbol der Ehe findet ihre endgültige endzeitliche Erfüllung in unserer Gemeinschaft mit Christus.

Das Ausleben der christlichen Ehe soll also etwas über Gott aussagen. 

Bei der Überlegung, ob wir heiraten sollen, sollten wir in erster Linie daran denken, ob die Ehe der beste Weg ist, um Gott zu verherrlichen.

Nicht, ob der Sex gut sein wird oder ob er mein Seelenverwandter ist, denn die Ehe ist eine lebenslange Beziehung, die große Opfer und Aufmerksamkeit erfordert. Sie hat den übergreifenden Anspruch, die Menschen durch die Art und Weise, wie die Eheleute miteinander umgehen, auf Gottes Wesen hinzuweisen.

In diesem Abschnitt wendet sich Jesus gegen die Ungerechtigkeit, die in seinem Umfeld zur Normalität geworden war. Wieder einmal kritisiert Jesus unsere Tendenz, Menschen zu objektivieren und nur zur persönlichen Befriedigung zu benutzen. Jesus hasst diese Vorstellung. Für Jesus müssen wir andere an die erste Stelle setzen. Hier in der jüdischen Kultur konnten sich nur Männer scheiden lassen, und eine Art von Scheidung ohne Verschulden war legal. Frauen waren die Hauptopfer von Scheidungen - und wenn sie einmal geschieden waren, war es für sie schwer zu leben. Die Frauen wurden von den Männern weggeworfen. Jesus ergreift Partei für den Schwächeren.

Jesus sagt, dass Gott Männer und Frauen geschaffen hat, um in Harmonie miteinander zu leben - das Ideal von Eden. Indem er auf Eden verweist, sagt Jesus, dass die Ehe das Umfeld bietet, in dem ein Mann und eine Frau sich voll und ganz erkennen und gegenseitig wertschätzen können, weil sie in der Sicherheit ihres gemeinsamen Bundes vor Gott stehen.

Und indem er auf Eden schaut, wird das makellose Reich Gottes hervorgehoben. Jesus vervollständigt in Partnerschaft mit uns den Befehl an Adam, die Erde mit seinem Reich in Einklang zu bringen. Er nimmt das Chaos und bringt Ordnung - durch unsere Ehen und unsere Familien.

DIE EHE UND DIE FAMILIE, DIE SIE HERVORBRINGT, VERWEIST AUF EINZIGARTIGE UND KRAFTVOLLE WEISE AUF GOTT, SEINE SCHÖPFUNG UND DIE ERRICHTUNG SEINES REICHES. JESUS SPRICHT VON SEINER EIGENEN VERPFLICHTUNG UNS GEGENÜBER UND SEINEM GELÜBDE, UNS EWIG TREU ZU SEIN. 

Seht euch an, wie Paulus die Lehre Jesu behandelt:

„Den Verheirateten aber gebiete ich, nicht ich, sondern der Herr, dass die Frau sich nicht von ihrem Mann scheide; wenn sie sich aber scheidet, soll sie unverheiratet bleiben oder sich mit ihrem Mann versöhnen; und der Mann soll sich nicht von seiner Frau scheiden.“ 1. Korinther 7,10-11 

„Darum soll ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei sollen ein Fleisch werden. Dieses Geheimnis ist tiefgründig, und ich sage, dass es sich auf Christus und die Gemeinde bezieht.“ Epheser 5:31-32

Das Wichtigste, was ich euch heute über die Ehe mit auf den Weg geben möchte, ist, wie sie Gott in einzigartiger Weise darstellt und wie wir ihren Wert für unsere Generation wiederherstellen können. Denkt daran, dass mein Schwerpunkt auf der Erkenntnis Gottes liegt. 

Also... wechselnder Schwerpunkt...

Ist Sex ein Recht? Lasst uns innehalten und darüber nachdenken, denn das ist sicherlich die vorherrschende Botschaft der Kultur. Zunehmend wird jede Einschränkung der sexuellen Freiheit als schädlich angesehen. Aber Sex nach dem Vorbild Jesu stellt den Selbstwert, die Fürsorge für den anderen und die Verantwortung für seine Auswirkungen und Folgen in den Vordergrund. Wenn wir die moderne Sexualität in diesen Rahmen einpassen wollen, müssen wir der Vision Jesu von der rechten Beziehung einen hohen Stellenwert einräumen und uns darauf konzentrieren, eine persönliche Ganzheit zu entwickeln, in der wir uns selbst als Geschenk für eine andere Person anbieten können - im Gegensatz dazu, dass wir die andere Person aus persönlicher Not oder zur Linderung von Schmerz in Anspruch nehmen.

DIESE GENERATION MUSS EINE VISION VON DER HEILIGEN NATUR UNSERES KÖRPERS BEKOMMEN UND DAVON, WIE WICHTIG ER FÜR UNSERE IDENTITÄT UND UNSERE REPRÄSENTATION GOTTES IST. 

Diese Passagen über Jesus können dazu benutzt werden, einen Menschen zu verletzen, aber sie sollten dazu benutzt werden, ein Gefühl der Ehrfurcht und des Staunens darüber zu entwickeln, was seine Erlösung uns gibt - was er uns gibt, das wir heute dringend brauchen - eine sichere, geschätzte, dauerhafte, liebevolle Beziehung, in der wir unsere Sexualität erforschen und genießen können. Und wir müssen darauf vertrauen, dass er unsere Körper wiederherstellt und die emotionale Ganzheit herstellt, damit sie sich etablieren kann. Das ist die Vision seines Reiches, in das er uns einlädt.

Lasst uns einen Moment über das Alleinsein sprechen, denn es ist möglich, dass wir zu viel Zeit damit verbringen, uns auf die Ehe als Brennpunkt der Sexualität zu konzentrieren. Die gegengeschlechtliche Ehe als Argument gegen LGBTQ-Gefühle zu verwenden, kann verletzen, weil die biblische Ehe so unerreichbar scheint. Es ist richtig zu sagen, dass Sex für den Bund der Ehe geschaffen ist, aber man sollte sich bewusst sein, dass im Leben dieser Person eine ganze Menge passieren muss, damit dies wirklich eine gute Nachricht ist.

Zurück zum Alleinsein: Jesus führt uns in seinen Lehren in den Begriff der geistlichen Familie ein. Dieser Abschnitt in Matthäus 19 gibt einen Einblick in sein eigenes Alleinsein. Er wird für das Reich Gottes beiseite gestellt. Ein Eunuch - eine viel diskutierte Referenz. 

Hier wird angedeutet, dass eine gültige Haltung für Gläubige darin besteht, der Beziehung zu Gott um der Familie Gottes willen den Vorrang zu geben. Dies ist die Berufung zum Zölibat, von der Paulus vor allem in 1. Korinther 7 schreibt.

Paulus schreibt:

„Was aber das betrifft, worüber du geschrieben hast, so ist es gut, dass ein Mann eine Frau nicht berührt... Ich wünschte aber, dass alle Menschen so wären wie ich selbst. Aber jeder Mensch hat seine eigene Gabe von Gott, der eine auf diese Weise, der andere auf jene. Den Unverheirateten aber und den Witwen sage ich, dass es gut für sie ist, wenn sie so bleiben wie ich. Wenn sie sich aber nicht beherrschen können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten, als vor Leidenschaft zu brennen.“ 1 Korinther 7:1, 7-9 

Aber die Singles unter uns haben heute Schwierigkeiten, ihren Platz in diesem Gespräch über Sexualität zu finden. Die Mehrheit der Singles ist nicht zum Zölibat berufen, kann aber aus welchen Gründen auch immer nicht heiraten. Ich möchte vorschlagen, dass die Perspektive Jesu auf die Familie, insbesondere der von ihm eingeführte Begriff der geistlichen Familie, für Singles, die sich mit Sexualethik auseinandersetzen, von wesentlicher Bedeutung ist. Jesus hat nie geheiratet, und er hatte „ledige“ Jünger um sich, wie Johannes, Maria, Martha und Lazarus. Wie Jesus war auch Paulus unverheiratet und ermutigte andere, es ihm gleichzutun. Daraus können wir schließen, dass Jesus diese Haltung der absoluten Hingabe an Gott gefördert hat;

und verstehen, dass Sex immer für die Ehe vorgesehen gewesen ist.

ABER JESUS HAT DIESE HALTUNG DES ALLEINSEINS ZU EINER GEISTLICHEN ANGELEGENHEIT GEMACHT. ER WAR ALLEINSTEHEND, ABER ER GRÜNDETE EINE FAMILIE.

Während er noch zu den Menschenmengen sprach, standen seine Mutter und seine Brüder draußen und wollten mit ihm sprechen. Jesus aber antwortete dem, der es ihm sagte, und sprach: „Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?“ Und er streckte seine Hand nach seinen Jüngern aus und sagte: „Seht! Meine Mutter und Meine Brüder! Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.“ Matthäus 12:46-50 

Wir sehen, dass dieses Bild der geistlichen Familie von allen Aposteln weitergetragen wurde. Die frühe Gemeindegründungsbewegung versammelte sich in Häusern, um die Familie Gottes zu bilden, die aus Vätern und Müttern, Brüdern und Schwestern bestand. Dies war ein Umfeld, in dem die eigene Sexualität heilig sein konnte, in dem die Gemeinschaft einander schützte und die Würde des anderen bewahrte. Es war eine Familie, die ethnische Grenzen, Geschlechter, Generationen und Nationalitäten überschritt. Man konnte einen Angehörigen einer anderen Ethnie als Bruder oder Schwester betrachten - eine enge und verbindliche Bindung durch das Konstrukt der Familie. Sie kümmerte sich um Witwen und Waisen. Diese Vorstellung von Familie eint den Leib Christi. Alleinstehende, wie sie von Jesus vorgelebt werden, haben eine einzigartige Verantwortung vor Gott selbst, den ganzen Leib Christi zu belehren und zu nähren und in ihm eine sichere Gemeinschaft zu finden.

Der moderne Begriff der Familie verliert an Definition, aber hier unter uns muss er lebendig werden und gedeihen. 

Jesu Vision von Sicherheit und Geborgenheit in gemeinsamer Gemeinschaft ist Gottes Muster für die Familie, der Weg seines Reiches, der sich an den Familienwerten des alten Israel orientiert, in denen die Familie die wichtigste Quelle der persönlichen Identität war. Als Jesus lebte, war die Familie die Quelle der Bedeutung und der Identität eines Menschen. Daher können wir sehen, wie provokant seine Lehre ist. Versteht dass er meint, dass die Familie Gottes Bindungen und Verpflichtungen zueinander hat, die genauso verbindlich sind wie unsere genetischen/biologischen Beziehungen aufgrund des Bundes, den Christus durch sein eigenes Blut geschlossen hat. 

Lasst mich also abschließend zusammenfassen: Es gibt vieles, was ich gesagt habe, das ihr alle kennt. Aber dies sind die wichtigsten Erkenntnisse, die ich euch mit auf den Weg geben möchte:

1. Die größte Krise heute ist der Mangel an Gotteskenntnis... und das wird umso deutlicher, je chaotischer die sexuelle Kultur wird. Die Wiedererlangung eines Verständnisses für die Bedeutung von Gottes Wegen ist entscheidend für die Wiederherstellung der Gotteserkenntnis.

2. Jesus spricht die Probleme der Sexualität an, mit denen wir heute konfrontiert sind, und wir brauchen nicht über die Evangelien hinauszugehen, um eine solide Sexualethik für die Menschen aufzustellen. Ich empfehle das sogar mit dem Hinweis, dass alles andere die göttliche Autorität Jesu missachtet.

3. Die Lehre Jesu zur Sexualethik setzt einen sehr, sehr hohen Standard der gegenseitigen Fürsorge. Er macht die Normen für Beziehungen nicht milder, sondern strenger, damit wir wissen, dass unsere Sexualität eine große Bedeutung hat.

4. Wir können naturrechtliche Argumente anführen, wie z. B. dass gleichgeschlechtliches Sexualverhalten körperlich schädlich ist. Wir müssen aber auch sagen können, dass die Ehe mit dem anderen Geschlecht richtig ist, einfach weil Jesus dies gelehrt hat und Jesus Gott ist.

5. Und schließlich gedieh die erste Gemeinde inmitten von Kulturen, die große sexuelle Freiheit förderten. Und warum? Ich glaube, sie bot echte Freiheit, d.h. Freiheit von der Objektivierung und, um die Sprache von heute zu verwenden, Freiheit von sexpositiven Beziehungen, die körperliche Befriedigung ohne Vertrauen in den Bund boten. Die Kirche wird niemals Autorität gegenüber dem sexuellen Chaos in unserer Kultur haben, solange sie nicht selbst die Sexualethik Jesu auslebt. Wir können ein gesundes Umfeld schaffen, indem wir unser Verständnis von Familie wiederherstellen, wenn es darum geht, die Würde des anderen und damit seine Sexualität zu schützen. Das heißt, wir müssen uns auf das große Gebot stützen und lieben, wie Jesus geliebt hat.