Freiheit von deinen Ängsten ist möglich

Eines Abends, nach einer langen und harten Woche als Chef einer Autowerkstatt in der Bay Area, stieg ich in die Badewanne, um meinen müden Körper zu entspannen. Meine Frau Kathy, die im achten Monat schwanger war, lag währenddessen krank auf der Couch. Nach circa einer Stunde stieg ich aus der Badewanne, um mich abzutrocknen. Aber während ich gerade aufstand, traf mich ein sehr intensiver Gedanke: Ich werde sterben! So wie bei jedem anderen in dieser Welt auch, waren negative Gedanken für mich jetzt keine Seltenheit, aber das hier war anders. Dieser Gedanke war so stark, dass er eine Welle der Panik, wie eine vorbei stürmende Rinderherde in mir auslöste! Mein ganzer Körper begann zu zittern, mein Herz klopfte wie wild und mein Puls raste unkontrolliert. All meine Kraft schwand aus meinen Gliedern und ich hatte Mühe aus der Badewanne zu kommen. Ich fiel zurück ins Wasser und schrie verzweifelt nach Kathy. Im achten Monat schwanger, mühte sie sich von der Couch hochzukommen und eilte dann ins Bad, wo ich hilflos, erschrocken und weiß wie die Wand in der Badewanne lag. Ich konnte kaum sprechen, aber brachte ein paar Worte wie: „Ich glaube, ich habe einen Herzinfarkt“, über die Lippen. Sie hatte große Mühe, aber ihr gelang es, mich von der Badewanne auf die Couch zu bekommen. Dann rannte sie in die Küche, um unseren Arzt anzurufen, der auch ein Kunde unserer Autowerkstatt war. Über Kathy ließ er mich ein paar Fragen beantworten und kam zu dem Schluss, dass ich eine Panikattacke hatte und keinen Herzinfarkt. Zum Glück wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass es sich um einen dreieinhalbjährigen Weg durch die Hölle handeln würde.

IN DER HÖLLE NACH DEM HIMMEL RUFEN

Diese erste Panikattacke löste einen ständigen Zustand der Angst in mir aus. Zur Arbeit zu gehen, wurde zur Höchstleistung. Es verlangte mir schon alle Kraft ab, die ich aufbringen konnte, um morgens nur aus dem Bett zu kommen. In der Autowerkstatt überflutete mich  eine Welle der Angst nach der anderen, wie wenn bei einem Sturm die Wellen gegen die Küste schlagen. Das Einzige, das ich tun konnte war, mich auf meinen Job zu konzentrieren. Und so schwer die Tage auch waren, die Nächte waren noch schlimmer. Die Panikattacken gingen weiter und wurden zu endlosen, quälenden Albträumen. Schreckliche Bilder füllten meine Gedanken, als ich mir fürchterliche Dinge ausmalte, die mir passieren könnten oder wie ich grausame Dinge tat. Obwohl ich in meinem Herzen wusste, dass diese Bilder und Gedanken falsche Vorstellungen waren, fühlten sie sich dennoch sehr real an. Ich habe mich oft gefragt, ob ich dabei bin, meinen Verstand zu verlieren. Ich konnte nicht viel schlafen und habe jede Nacht die Bettlaken durchgeschwitzt.

Ein Jahr verging, ohne dass sich irgendetwas besserte. Schlussendlich entschieden Kathy und ich unsere Jobs zu kündigen und in die Berge zu ziehen, um ein ruhigeres Leben anzustreben. Wir zogen nach Lewiston, Kalifornien, in ein Dorf mit circa 900 Einwohnern hoch oben in den Trinity Alps. In der Wildnis zu leben war definitiv ruhiger als die laute Stadt, die wir hinter uns ließen. Aber wir merkten schnell, dass es nur dazu diente, mein Bewusstsein für die wilde Jagd in meinem Kopf noch mehr zu schärfen.

Je mehr Zeit verstrich, umso intensiver wurde die Angst und beeinflusste jeden Aspekt unseres Lebens. Ich wurde so klaustrophobisch, dass ich selbst im Winter im Auto mit heruntergelassenen Fenstern fahren musste, um nicht in Panik zu geraten. Obwohl ich eine natürlicherweise offene Persönlichkeit bin, zog ich mich immer mehr zurück und wollte keine Menschen mehr um mich herum haben. Wenn Freunde uns besuchen kamen, bat ich Kathy sie loszuwerden. Ich konnte mich nicht in Menschenmengen aufhalten, was bedeutete, dass ich nicht ins Restaurant oder ins Kino gehen konnte, weder einkaufen noch irgendetwas in der Öffentlichkeit unternehmen konnte. Obwohl ich weiterhin in die Kirche ging, musste ich mehrmals während des Gottesdienstes hinausgehen, um die Angst vor Menschenmengen etwas zu reduzieren.

TERROR-ANSCHLAG UND GEFÄNGNISAUSBRUCH

Zwei weitere Jahre vergingen ohne Besserung. Dann, als ich dachte, es könnte gar nicht schlimmer werden, fing ich an dämonische Erscheinungen zu haben. Dämonen kamen buchstäblich bei Nacht in unser Zimmer, um mich zu quälen. Lichter gingen an und aus und Bilder fielen einfach so von der Wand! Das Telefon klingelte alle paar Minuten und Leute sagten die verrücktesten Dinge am anderen Ende der Leitung. Mir ist bewusst, dass viele Menschen nicht an Geister, Dämonen oder Engel glauben. Dieser Absatz wird für einige also etwas schwer zu verarbeiten sein. Aber wenn du das hier jetzt liest und diese Erfahrungen gemacht hast oder sie gerade machst, hoffe ich, dass du jetzt an sie glaubst.

Dann, früh an einem kalten Wintermorgen, passierte etwas Verblüffendes. Unsere vierköpfige Familie lebte weiterhin in Lewiston und wie gewöhnlich konnte ich nicht schlafen. Um 3:00 Uhr morgens stand ich auf, wickelte eine Decke um mich und ging ins Wohnzimmer. Ich schaltete die Stereoanlage leise an und legte mich neben den Lautsprecher, um meine Familie nicht zu wecken. In den Bergen hatten wir keinen guten Radioempfang, aber ich versuchte trotzdem eine späte Talkshow zu finden, um auf andere Gedanken zu kommen. Letztendlich blieb ich bei einem Prediger hängen. Die Störgeräusche waren so laut, dass ich nur jedes dritte oder vierte Wort seiner Predigt verstehen konnte. Trotzdem hörte ich ihn durch all die Geräusche hindurch etwas sagen, dass mein Leben für immer verändern würde. Er zitierte Paulus' Ermahnung an Timotheus: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7, Neues Leben). Dann erklärte er: „Angst ist ein Geist! Manche von euch denken, dass sie ihren Verstand verlieren, aber ihr hört einfach nur auf den Geist des Wahnsinns! Nicht alle eure Gedanken sind eure eigenen. Böse Geister reden zu euch, indem sie euch, ihre Gedanken geben.“

Ich war fassungslos! Mir wurde bis dahin beigebracht, dass Christen zwar mental krank sein können, aber dass sie nicht von Dämonen besetzt sein können. Was ich bis zu dieser Nacht nicht begriffen hatte, war, dass ich durch diese Lehre um eine Lösung für meine Situation gebracht worden war.

Ich machte das Radio aus und fragte Jesus, was ich tun sollte. Sofort hörte ich eine Stimme in meinem Geist sagen: „Du hast auf den Geist des Wahnsinns und den Geist der Angst gehört. Sag ihnen, dass sie jetzt sofort gehen müssen.“

Als ich also da auf dem Wohnzimmerboden lag, sprach ich mit leiser, aber zuversichtlicher Stimme: „Du Geist des Wahnsinns und Geist der Angst, verlasst mich jetzt im Namen Jesu!“

Ich konnte nichts sehen, aber plötzlich fühlte ich, wie etwas sich von meinem Körper erhob. Physisch fühlte es sich an, als würde eine von diesen Bleischürzen, die beim Zahnarzt während des Röntgens benutzt werden, von mir heruntergehoben werden. Mein Zittern hörte komplett auf, Friede erfüllte meine Seele und meine Gedanken waren wieder klar. Freude überflutete mein Herz und zum ersten Mal in über drei Jahren, lachte ich lauthals los. Ein Wunder war in meinem Leben passiert und es drängte mich es Kathy und der Welt zu erzählen.

Was ich da an dem Abend erlebt habe, war keine geistliche oder psychosomatische Episode. Ich wurde befreit! Über eine Woche genoss ich komplette Freiheit. Nach mehr als drei Jahren Hölle, war es wundervoll, mit Frieden erfüllt zu sein. Meine Freude und mein Appetit kehrten wieder zurück und auch alle meine anderen körperlichen Symptome verschwanden. Die dämonischen Erscheinungen hörten auf und zum ersten Mal seit Jahren konnte ich die Nacht durchschlafen.

Fast drei Jahrzehnte sind seit dieser verhängnisvollen Nacht vergangen, als ich auf dem Wohnzimmerboden in unserem kleinen Haus im Wald lag und Freiheit fand. In diesen 30 Jahren habe ich Tausenden von Menschen geholfen, Freiheit und Trost zu finden und mit Frieden erfüllt zu leben.

Um mehr über dieses Thema zu erfahren, schau mal in mein Buch Zum Siegen bestimmt.

Wenn du meinen Rundbrief erhalten möchtest, abonniere ihn hier: https://www.krisvallotton.com/