Mit deinen Kindern über deine Vergangenheit reden

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„Mama/Papa, hast du schon mal ___________?“

„Hast du schon mal…?“-Spiele, haben vielleicht in der Schule Spaß gemacht, aber was ist, wenn du eine Mutter oder ein Vater mit einer schwierigen Vergangenheit bist? Wie sprichst du mit deinen Kindern über die Bereiche deiner Vergangenheit, auf die du nicht stolz bist? Wie kannst du Gott in diese Gespräche miteinbeziehen und ihn verherrlichen?

Als meine Kinder noch klein waren, habe ich nicht viel über diese Dinge nachgedacht. Als sie aber alt genug waren, um zu verstehen, was richtig und falsch ist, habe ich mir viele Gedanken gemacht und wurde mit neuen und herausfordernden Fragen konfrontiert. Sie wollten natürlich wissen, ob ihre Mutter immer die „richtigen“ Entscheidungen getroffen hatte. Würde das die Sache nicht herrlich vereinfachen!

Meine Vergangenheit ist gezeichnet von Drogen, Promiskuität, nächtlichem Herausschleichen, Ladendiebstahl und einer Vielzahl von anderen dummen Entscheidungen, die ich hauptsächlich als Teenager getroffen habe. Wenn also die Frage „Hast du schon mal…?“ gestellt wird, haben meine Kinder gelernt, dass Mama fast immer Ja sagt und Papa fast immer Nein (der Typ hat noch nicht einmal Karies gehabt!).

Als meine Kinder mir diese Frage zum ersten Mal stellten, wurde mir schnell klar, dass ich an einer Wegkreuzung stand und mich entscheiden konnte. Ich könnte der Frage ausweichen (oder einfach lügen) und versuchen ihre Heldin zu sein, oder ich könnte die Wahrheit sagen und riskieren, dass sie von mir enttäuscht sind. Die folgenden Punkte erklären, warum ich mich für die zweite Option entschieden habe und warum diese Gespräche nicht so schwierig sind, wie ich dachte:

  1. ES GIBT NUR EINEN RETTER

    So gern ich mir auch wünsche, eine Heldin für meine Kinder zu sein, gibt es doch etwas, das ich mir noch mehr wünsche. Ich wünsche mir, dass Gott ihr Held ist. Ich möchte, dass sie wissen, dass Gott auch mein Held ist. Wenn ich über meine Vergangenheit erzähle, setze ich nicht nur einfach einen Punkt nach meinen Fehlern, sondern nehme das immer als Gelegenheit, Gott zu verherrlichen um hervorzuheben, wie treu er mir war, auch als ich ihn noch nicht kannte. Auch kann ich meinen Kindern zeigen, wie gesegnet sie sind, Gott schon als Kinder zu kennen. Bei den Gesprächen über meine Vergangenheit geht es nicht darum, wie schlecht ich war, sondern darum, wie gut Gott ist.

  2. ICH WERDE SCHAM KEINEN RAUM IN MEINEM LEBEN GEBEN

    Als ich im College Jesus in mein Leben einlud, erhielt ich das Geschenk der Vergebung, wie ein Kind ein Weihnachtsgeschenk erhält. Ich habe es ausgepackt, ich habe es für mich angenommen und nie wieder losgelassen. Dank der Gnade Gottes, habe ich niemals daran gezweifelt, ob mir wirklich vergeben wurde. Ich hatte in Gottes Wort gelesen, dass ich ein neuer Mensch war und damit war die Sache für mich klar. Ein Grund, warum diese Gespräche keine Panik in mir hervorrufen ist, dass ich keinen Rucksack voller Scham mit mir herumtrage. Wenn dich der Gedanke an Gespräche mit deinen Kindern über gewisse Bereiche deiner Vergangenheit mit Angst erfüllt, bringe diese Angst und Sorge vor Gott und sprich mit ihm darüber. Trägst du immer noch Scham mit dir herum? Fällt es dir schwer zu glauben, dass dir vergeben wurde? Hast du Gottes Gnade angenommen und Frieden in ihr gefunden oder versuchst du immer noch sie zu verdienen?

    2. Korinther 5,17: „Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen.“

    Psalm 103,12: „So fern, wie der Osten vom Westen liegt, so weit wirft Gott unsere Schuld von uns fort!“

  3. ZEIT UND KONTEXT SIND HILFREICH

    Die Gespräche mit unseren Kindern sollten immer altersgerecht sein. Es gab Momente, in denen ich sagen musste: „Ich werde dir das erzählen, wenn du älter bist“, nicht weil ich versuchte der Frage auszuweichen, sondern weil ich warten wollte, bis sie alt genug waren, um den vollen Kontext zu verstehen.

    Wenn deine Kinder soweit sind, nimm dir genügend Zeit für das Gespräch und erkläre ihnen den genauen Kontext. Ich habe meine Mutter einmal gefragt, wie alt sie war als sie ihre Jungfräulichkeit verloren hat. „Vierzehn“, war ihre Antwort, und sie hat nichts weiter dazu gesagt oder die Situation erklärt. Aufgrund dieser Antwort dachte ich, vierzehn wäre das richtige Alter, um Sex zu haben. Wir müssen sicherstellen, dass wir die Frage nicht einfach nur beantworten, sondern uns auch Zeit nehmen und eine Atmosphäre schaffen, um auch den Kontext zu erklären. Es kann sein, dass ihr nochmal genauer über ein gewisses Thema reden müsst, wenn du mit deinem Kind allein bist oder du genug Zeit für dieses wichtige Gespräch hast. Denke über die folgenden Fragen nach: Was hättest du anders gemacht (wissend, was du jetzt weißt)? Wenn dein Kind jemals mit einer ähnlichen Situation konfrontiert wird, wie würdest du dir wünschen, dass es damit umgeht? Was sagt Gottes Wort darüber? Und überlege dir, wie du dieses Gespräch nutzen kannst, um Gott als Held deiner Geschichte zu verherrlichen.

Immer wenn ich mich von einem Gespräch eingeschüchtert fühle, sage ich folgendes zu Gott: „Herr, danke, dass du mir die Worte gibst.“ Ich sage diese Worte als Deklaration vor dem Gespräch. Gott lebt in uns und wir können darauf vertrauen, dass Er uns die richtigen Worte für die Gespräche mit unseren Kindern geben wird. Lasst uns Ihm für diese Worte danken, für die richtigen Worte, die ihn verherrlichen. Lassen wir Gott seinen rechtmäßigen Platz in den Herzen unserer Kinder einnehmen, als Held ihrer Geschichte.