Körperliche Grenzen setzen mit Vision

Zuckst du innerlich zusammen, wenn das Thema körperliche Grenzen beim Dating aufkommt?

Bevor wir verstehen können, dass körperliche Grenzen wichtig sind, müssen wir verstehen, warum wir vielleicht Negatives damit verbinden. Hier sind zwei der häufigsten Gründe:

1. Übersättigtes, sexualisiertes Umfeld

Dieses übersättigte Umfeld, in dem unsere gegenwärtige Generation lebt, hat viele von uns dazu gebracht, dem weit verbreiteten Gedanken Glauben zu schenken, dass man keinen Spaß oder Verbundenheit ohne Sex haben kann.„Jeder so wie er will“ ist die Botschaft, die wir in letzter Zeit oft als Kommentar zu unseren Inhalten hören… Aber diese Mentalität führt häufig dazu, dass wir sofortige Erfüllung und Zufriedenheit in unseren realen Beziehungen erwarten. Was wiederum zu Enttäuschung führen kann, weil unser Leben nun mal kein perfekt inszenierter Film ist.

Und wenn wir von unseren Beziehungen enttäuscht sind, ertappen wir uns möglicherweise dabei, wie wir an anderen Orten nach dieser sofortigen Erfüllung und Zufriedenheit suchen. Und lasst uns ehrlich sein, Pornografie und Selbstbefriedigung können für den Moment wie einfache „Lösungen“ aussehen.Wir müssen verstehen, dass unsere unerfüllten Erwartungen nicht unbedingt unsere Schuld sind. Es ist das, was wir online gesagt und gezeigt bekommen, was wir sehen und konsumieren, was uns immer wieder zu Enttäuschung führt.

2. Das schweigende Umfeld

Wenn du bis jetzt unseren Podcast zum Thema „Mythen über Reinheit“ (auf Englisch) noch nicht gehört hast, dann solltest du das auf jeden Fall noch tun. Wir reden darin über eine Kultur der Reinheit, die auf Scham basiert und wie das unsere Sicht auf Dating, Ehe und Sex beeinflusst. Im Prinzip hat diese Kultur der Scham, die Konversation rund um Sexualität zum Schweigen gebracht und uns dann dafür angeklagt und beschämt, dass wir überhaupt sexuelle Bedürfnisse haben.  *upps*

Also fassen wir noch einmal zusammen. Das übersättigte Umfeld hat dahingehend manipuliert, unrealistische Erwartungen an unsere realen Beziehungen zu haben und uns nichts als Enttäuschung beschert – während die Kultur der Scham unsere ehrlichen und ernsthaften Fragen über Sexualität zum Schweigen gebracht hat und uns zur Verzweiflung geführt hat.

Beachte, dass jedes dieser Umfelder einen „Maßstab“ kreiert, beide jedoch nicht im Einklang mit Gottes Sicht auf Sexualität sind. Wenn wir nun also mit einem Maßstab konfrontiert sind, nach dem es uns unmöglich ist zu leben, wollen wir zwangsläufig aufgeben.

DIE HOFFNUNG AUF FREIHEIT

Beide dieser Umfelder können uns mit einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit zurücklassen, wenn es darum geht, eine gesunde Beziehung zu bauen, die auf Christus ausgerichtet ist. Aber, die gute Nachricht ist, keines der beiden Umfelder hat das letzte Wort!

Im Römerbrief erklärt Paulus wie unsere Körper nicht immer kooperieren, wenn wir um Reinheit und Ganzheit kämpfen. Das erklärt mögliche Rückfälle in Abhängigkeiten oder warum man immer wieder Grenzen überschreitet. Hiermit drückt Paulus sowohl Verzweiflung als auch Hoffnung aus:

„Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich jemals aus dieser tödlichen Gefangenschaft befreien? Gott sei Dank! Durch unseren Herrn Jesus Christus bin ich befreit. So befinde ich mich in einem Zwiespalt: Mit meinem Denken und Sehnen folge ich zwar dem Gesetz Gottes, mit meinen Taten aber dem Gesetz der Sünde.“ – Römer 7,24-25 (HFA)

Dann beschreibt er weiter, wie wir in Christus von ALLER Verdammnis BEFREIT worden sind.

„Wer nun mit Jesus Christus verbunden ist, wird von Gott nicht mehr verurteilt. Denn für ihn gilt nicht länger das Gesetz der Sünde und des Todes. Es ist durch ein neues Gesetz aufgehoben, nämlich durch das Gesetz des Geistes Gottes, der durch Jesus Christus das Leben bringt.“ Römer 8,1-2 (HFA)

Wir haben also die Hoffnung, dass in Jesus Christus wahre Freiheit für uns verfügbar ist!

Aber Freiheit geschieht nicht immer sofort. Ja, der Heilige Geist ist mächtig und fähig uns in einem Augenblick zu heilen, aber häufig nimmt er uns mit auf eine Reise und führt uns so zur Freiheit. Er weiß, dass wir neue Dinge erlernen werden, um frei zu werden und dass genau diese Dinge uns dabei helfen, frei zu bleiben, während wir weiter wachsen! Wir dürfen also eine wichtige Rolle in unserer bleibenden Freiheit spielen und das ist der Punkt, an dem Grenzen ins Spiel kommen.

GRENZEN SETZEN MIT VISION

Jetzt, da wir die verschiedenen Umfelder, die es geben kann und welche Rolle wir für unsere Freiheit spielen, verstanden haben, können wir über körperliche Grenzen sprechen und darüber, wie sie Kraftstoff für unser Ziel sind, für Jesus zu leben.

Als erstes sollten wir uns bewusst machen, dass wir nicht bekämpfen müssen, was wir nicht herausfordern.

In der Bibel heißt es nicht, dass wir dafür verflucht und verdammt werden, einfach Menschen zu sein und sexuelle Bedürfnisse zu haben (Pubertät und Hormone sind real!), sondern es heißt, dass wir mit der Frucht des Geistes Selbstbeherrschung haben können, die es uns leichter und nicht schwerer macht.

In unserem Buch The Naked Truth About Sexuality, sagt Havilah Cunnington:

„Es gibt nichts Qualvolleres, als total angeturnt zu werden, um dann gegen dein ganzes Sein ankämpfen zu müssen, so wie du gemacht worden bist und das zu stoppen, was du so unbedingt fortführen und zu Ende bringen willst. Deshalb wäre ein konkreter Ratschlag für dich, zu lernen, wo deine Grenze zur Erregung liegt, der Punkt, ab dem du dich angeturnt fühlst – und dann bewahre diesen für deine Hochzeitsnacht.“

Die Grenzen, die du setzt, beschützen dich davor, gegen deinen eigenen Körper kämpfen zu müssen! Also, anstatt diesen Punkt zu erreichen, an dem es kein Zurück mehr gibt und du dann deinen Körper quälst, indem du ihm nicht gibst, was er natürlicherweise will, kannst du dich einfach entscheiden, gar nicht erst so weit zu gehen.

Diese Grenzen zu setzen, erlaubt dir mehr Kontrolle über deinen eigenen Körper zu haben und über körperliche Anziehung hinauszuschauen, was dir dabei hilft, herauszufinden, ob du den Charakter der anderen Person überhaupt magst. Anziehung ist wichtig. Aber es sind Charakter und emotionale Verbundenheit, die den Test der Zeit bestehen werden.

Und noch etwas, darauf läuft alles hinaus, als Kinder des Königreiches Gottes, die das Licht Christi in einer dunklen Welt sein wollen, sind wir nicht dafür gemacht, der Masse angepasst zu sein. Wir sind dafür gemacht, herauszustechen. Deine Beziehung kann der Beweis für die Menschen in deinem Umfeld sein, dass es möglich ist Spaß zu haben UND Gott zu ehren inmitten des Dating-Prozesses.

Als abschließende Zusammenfassung möchten wir dir ans Herz legen, dir diese Woche Zeit zu nehmen, um mit deinem Partner oder deiner Partnerin über folgende Fragen zu reden:

  1. Spiegelt unsere Beziehung das Königreich Gottes wider oder schwimmen wir einfach mit dem Strom der aktuellen Dating-Kultur?

  2. Hat unsere Beziehung Grenzen, die für uns beide berücksichtigen, wann wir uns angeturnt oder erregt fühlen, und uns davor schützen, ständig gegen unsere eigenen Körper ankämpfen zu müssen.

  3. Auf welche Art und Weise können wir dazu beitragen, dass wir uns beide sicher in unserer Beziehung fühlen, wenn es um körperliche Grenzen geht?

Möchtest du noch mehr darüber wissen, wie man gesunde Grenzen in einer Beziehung setzt? Schau mal in unser Buch The Naked Truth About Sexuality (nur auf Englisch) – darin erzählen wir mehr über die wissenschaftlichen Zusammenhänge zum Thema Sex und wie wir Gottes Herz darin verstehen können!