5 Wege, deine Kinder vor Pornographie zu schützen

bare-feet-boy-child-couch-262103.jpg

92,5 Millionen Mal. So oft wurde im Jahr 2018 jeden Tag lediglich eine einzige Pornoseite besucht. JEDEN TAG! Es ist erschreckend und geradezu verheerend. Pornografie und explizite Bilder sind in der postmodernen Kultur eine Normalität geworden und das Ziel sind tragischerweise unsere Kinder. Was jetzt als Krise der öffentlichen Gesundheit bezeichnet wird, ist der Kampf der Pornoindustrie um die Köpfe und Herzen der nächsten Generation.

Als Vater suche ich nach Möglichkeiten, meine Kinder nicht nur zu schützen, sondern sie auch über die Schönheit von Sex und die Gefahren von sexueller Abweichung und Perversion aufzuklären. Die jüngste Podcast-Episode von Exodus Cry "Kinder auf das Leben in einer Pornografie-Kultur vorbereiten und schützen" – ein Interview mit der anerkannten Sexualpädagogin, Rednerin und Autorin Liz Walker – war für mich persönlich ein Gottesgeschenk und ein starkes Gespräch voller wirkungsvoller Hilfsmittel, die jedes Elternteil sofort einsetzen kann.

https://episodes.castos.com/exoduscry/Ep-67-preparing-and-protecting-your-children-living-in-a-porn-culture-liz-walker.mp3 (Podcast auf English)

Das Interview ist eine wahre Goldgrube an guten Ratschlägen und Werkzeugen! Im Folgenden möchte ich jedoch nur 5 Möglichkeiten aufzeigen, die gut zusammenfassen, wie Eltern damit beginnen können, sich mit der Pornokultur in ihren Häusern auseinanderzusetzen:

1. ENTWICKLE EINE LÖSUNGSMENTALITÄT STATT EINER ANGSTMENTALITÄT.

Viel zu lange war ich von der Macht von Pornografie zu sehr eingeschüchtert, um wirklich etwas dagegen zu unternehmen. Im Wissen um ihre Suchtgefahr und schockiert von der Kühnheit der ganzen Industrie fühlte ich mich gelähmt und zu ohnmächtig, um mich tatkräftig wehren zu können. Ein unmittelbares Thema des Gesprächs war die Notwendigkeit, dass Eltern im Umgang mit Pornografie proaktiv und lösungsorientiert vorgehen sollten.

Ich glaube, das beginnt damit, dass wir ehrlich zu uns selbst und unserer eigenen Vergangenheit mit Pornografie sind, um besser in der Lage zu sein, unseren Kindern tatsächlich helfen zu können. Darüber hinaus sollten wir einen soliden Plan dafür entwickeln, wie wir uns dem Thema Sex nähern und unseren Kindern beibringen können, wie solide und gesunde Grenzen aussehen. Im Idealfall sollte dies einfache, praktische Schritte umfassen, die unsere Kinder jederzeit umsetzen können, wann immer sie sich bedroht oder unwohl fühlen.

2. BETRACHTE NEUE TECHNOLOGIEN ALS EIN WERKZEUG, DAS MEHR WAFFE ALS SPIELZEUG IST.

Die Annehmlichkeiten der Technologien des 21. Jahrhunderts haben gleichzeitig die Türen für unvorhergesehene Bedrohungen geöffnet. „Wir müssen Pornografie als ein sexuelles Raubtier betrachten“, artikuliert Liz, und das bedeutet konkret, dass wir uns dessen bewusst sein müssen, wie leicht sie in unsere Häuser eindringen und die Unschuld unserer Kinder angreifen kann.

Abgesehen von der Tatsache, dass Pornografie kinderleicht online zu finden und zugänglich ist, erfinden Pornografen neue Wege, um Kinder zu stalken und explizite Inhalte einzuführen. Soziale Medienplattformen wie Instagram, Twitter, Snapchat, YouTube und sogar Videospiele werden genutzt, um Kinder zu ködern und zum Ansehen von Inhalten zu verleiten.

Wir müssen Pornografie als ein sexuelles Raubtier betrachten.

Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage liegt das Durchschnittsalter für eine erstmaligen Smartphone-Nutzung bei 10,3 Jahren. Wie im Podcast erwähnt, verbringen Kinder durchschnittlich neun Stunden pro Tag mit dem Ansehen digitaler Medien. Das bedeutet, dass vorpubertäre Kinder tonnenweise Zugang zu einer Welt erhalten, für deren Verarbeitung sie nicht richtig ausgerüstet und nicht reif genug sind. Die Statistiken zeigen auch, dass viele Eltern die Risiken, die diese Geräte mit sich bringen, eventuell noch nicht in vollem Umfang einschätzen und verstehen können.

Es ist selbstredend ein Muss, die notwendigen Schutzeinstellungen und entsprechenden Filter auf den Geräten installiert zu haben, aber das reicht nicht aus. Ich kenne Eltern, die die Nutzung von mobilen Endgeräten auf allgemein zugängliche Bereiche wie im Kreis der Familie oder im Wohnzimmer und nicht in Schlafzimmern oder ohne, dass andere dabei sind, beschränkt haben. Einige haben nächtliche Zugangssperre eingeführt oder sammeln die Geräte abends ein und einige kaufen ihren Kindern einfach kein mobiles Endgerät oder keinen eigenen Laptop. Die Notwendigkeit eines gewissen Systems bzw. eines Plans, wie man mit neuen Technologien umgeht, erschließt sich mit ein bisschen gesunden Menschenverstand jedem und ist etwas, das man immer wieder neu bewerten und gegebenenfalls anpassen sollte.

3.  NIMM DIR ZEIT FÜR UND SETZE EINEN SCHWERPUNKT AUF PRÄVENTION UND VORBEREITUNG.

Während es äußerst wichtig ist, den Einzug von Pornografie jeglicher Art in unseren Häusern strikt zu unterbinden, ist auch die Vorbereitung auf das Unvermeidliche, nämlich dass unsere Kinder expliziten Inhalten ausgesetzt werden, von entscheidender Bedeutung. Wir sollten das kontrollieren, was in unserer Hand liegt, aber unsere Kinder auch auf das vorbereiten, was außerhalb unseres Kontrollbereichs liegt. Ob im Bus, mit Freunden oder in der Schule, es gibt einfach zu viele unbekannte Variablen, die dazu führen können, dass unsere Kinder sich mit expliziten Inhalten konfrontiert sehen.

Helen (Vorsitzende des Bereichs Prävention bei Exodus Cry) erzählt eine unglaubliche Geschichte über ihre Begegnung mit einem Pädophilen im Alter von sieben Jahren. In ihrem Bericht erwähnt sie drei einfache, aber sehr hilfreiche und wirkungsvolle Schritte, die sie aus einem Buch gelernt hat, das ihre Eltern mit ihr gelesen hatten. Das Buch bereitete sie darauf vor, diesen unerwarteten und verletzlichen Moment zu meistern und sicher zu bleiben. Die Pornokultur ist da und es liegt an uns, unsere Kinder darauf vorzubereiten, über diese Verdorbenheit hinauszublicken und anders zu leben.  

4. ENTDECKE UND NUTZE DIE RESSOURCEN, DIE DIR ZUR VERFÜGUNG STEHEN.

Dieser Punkt hat mir die Augen geöffnet. In Helens Geschichte war es das auf Englisch verfügbare Buch von Liz Not for Kids!: Protecting Kids Online, es gibt aber eine ganze Reihe an weiteren (deutschsprachigen) Ressourcen, die dafür entwickelt wurden, Kinder darauf vorzubereiten, mit unangemessenem sexuellen Verhalten und Bildern umzugehen. Ich habe ehrlich gesagt nie daran gedacht, ein Buch zu verwenden, um mir bei diesem Gespräch zu helfen und wusste auch nicht, dass es so etwas gibt! Ich habe mir nicht nur das Buch bestellt, sondern innerhalb einer halbstündigen Recherche auch noch weitere Ressourcen entdeckt, die meine Frau und ich nutzen können, um diesen Kampf in unserem Haus zu gewinnen.

5. LEGE BEIM THEMA SEX BEI DEINEN KINDER EIN GUTES UND FESTES FUNDAMENT, INDEM DU ALS ERSTES UND OFT MIT IHNEN ÜBER SEX SPRICHST.

Die Pornoindustrie „verschmilzt das Konzept von Porno und Sex“, erläutert Liz und sie prägt die Vorstellungen junger Menschen darüber, was Sex ist. Diese Industrie beschreibt Pornografie mit großer Eindringlichkeit als ein "Werkzeug zur Kontaktaufnahme und Beziehungspflege", das die Schönheit von Sex in etwas Gewalttätiges, Abweichendes und Beleidigendes pervertiert. Junge, sich noch in der Entwicklungsphase befindende Menschen sind nicht in der Lage, bei diesem Thema zuverlässig Gut und Böse zu entschlüsseln, und daher äußerst formbar.

Wie im Podcast sehr eloquent ausgeführt, tragen die Eltern die Verantwortung dafür, die "sexuelle Schablone" ihres Kindes festzulegen. Indem wir mit unseren Kindern als Erste über Sex sprechen und das Gespräch früh und oft suchen, können wir in unseren Familien einen offenen und ehrlichen Dialog über Sex fördern und das Gespräch zu diesem Thema normalisieren. Das ist meiner Meinung nach unsere größte Waffe gegen die Pornokultur. Unsere Ehrlichkeit und konsistente Kommunikation sind tiefe Geschenke an unsere Kinder, die ihnen immens helfen werden.

Diese Podcast-Episode hat mir die Augen für den Ernst der Lage geöffnet. Mit den eben vorgestellten praktischen Schritten fühle ich mich jedoch viel mehr dazu befähigt, meinen Kindern dabei zu helfen, diesen Krieg zu gewinnen! Von Vater zu Vater, bzw. von Eltern zu Eltern, fordere ich Dich heraus, Dir den Podcast anzuhören und gemeinsam den Weg dafür zu ebnen, dass unsere Kinder zu sexuell gesunden, ausgeglichenen Erwachsenen heranwachsen.

Ursprünglicher Artikel: https://exoduscry.com/blog/shiftingculture/5-ways-to-protect-your-kids