Sex und Ehe – zwei Worte, die nicht mehr so richtig zusammenzupassen scheinen. Es scheint, als erzähle sich die Gesichte so: „Ehemänner kriegen nie genug und Ehefrauen beißen regelmäßig die Zähne zusammen.“ In unserer eigenen Ehe haben wir das aus erster Hand erfahren. Wir haben Jahre gebraucht, bis wir gelernt haben, den Sex voll zu genießen – und um ganz ehrlich zu sein Jahre, bis wir verstanden hatten, dass Sex in der Ehe kein Luxus ist, sondern vielmehr eine Notwendigkeit.       

Viele unserer Kämpfe in diesem Bereich waren denen vieler anderer Paare ähnlich. Für mich fühlte es sich nie so an, als hätten wir genug Sex und Cait hatte überhaupt kein Verlangen danach. Tatsächlich brauchten wir eine lange Zeit, bis sie absolute Erfüllung erlebte. Und ja, ich meine genau das, was es andeutet! Genaugenommen waren wir elf Jahre lange verheiratet, bevor sie ihren ersten Orgasmus hatte. Elf Jahre lang kämpften und stritten wir und haben uns gefragt, was wir nur falsch machten. Wir liebten einander von Herzen, aber aus irgendeinem Grund fanden wir nicht heraus, wie man in einen gesunden sexuellen Rhythmus kommt. Jeder, der da durchgeht, versteht schon an diesem Punkt, welchen Einfluss ein schlechtes Sexleben auf die anderen Bereiche der Beziehung haben kann.

Wir fanden uns oft in Situationen wieder, in denen wir uns gegenüber schnippisch und ungeduldig verhielten. Von Zeit zu Zeit hat es sich während dieser Jahre so angefühlt, als wären wir eher Elternteil für den anderen als Liebhaber. Wir sind dankbar, dass sich diese Dinge im Jahr 2017 geändert haben und seitdem nur noch besser werden.

Dieser Prozess brachte mich dazu, mir einige wichtige Fragen zu stellen, wie zum Beispiel: „Warum habe ich so ein großes Verlangen nach Sex?“ Manchmal verglich ich mein Bedürfnis nach Sex mit Caits fehlendem Verlangen und dachte so: „Warum ist es bei mir so krass? Warum brauche ich etwas, was sie zu verachten scheint? Bin ich wirklich nur ein Tier?“ Das ist eine wichtige Frage für eine Person, die denkt, dass sie selbst einen stärkeren Sexualtrieb hat als der Partner oder die Partnerin.

Die Antwort ist tatsächlich ziemlich einfach. Gott schuf Sex mit dem Ziel, eine starke Bindung zwischen Ehemann und Ehefrau zu schaffen. Als ich anfing, Gottes Design zu entdecken in Bibelstellen wie Matthäus 19,6; 1. Korinther 7,1-7 (HfA und Neues Leben sind beide wunderbar) und natürlich viel aus dem Hohelied, realisierte ich, dass Sex ein wichtiger Baustein für die Ehe ist. Zusätzlich zum Wort Gottes studierte ich die biologischen Vorgänge und die chemischen Botenstoffe wie Vasopressin, Dopamin und Oxytocin, die in meinem Gehirn ausgeschüttet werden, wenn mit meiner Frau Liebe mache. Es ist offensichtlich, dass Gott den Sex als kraftvolles Mittel erschaffen hat, mit dem ich meinen Körper, meine Seele und meinen Geist an ihren Körper, ihre Seele und ihren Geist binde. Als ich verstanden hatte, dass ich in dieser Art und Weise geschaffen bin, war das eine Hilfe für mich, die Lügen zum Schweigen zu bringen, denen ich sont hätte glauben können.

Es führte auch dazu, dass ich heute sehr leidenschaftlich bin, was den Wert und die Bedeutung von Sex in der Ehe angeht. Es scheint, als ob Sex für viele eher zu einem „Luxus“ geworden ist als zu einem notwendigen Ausdruck von Liebe. So wie meine Frau und ich die Schönheit von Sex entdeckt haben, bin ich einfach dankbar dafür, dass wir nie aufgegeben haben Sex so erleben zu wollen, wie Gott ihn sich vorgestellt hat.

Es hat Jahre des Versuchs und Irrtums gebraucht, Momente des Versagens und absolut verletzende Gespräche. Von ihr zu hören, dass sie es nicht genossen hat, mich dann mit dieser Tatsache auseinanderzusetzen und ihr nicht die Schuld in die Schuhe zu schieben. Ich habe dann auch nach Wegen gesucht, mein Verlangen nach ihr zum Ausdruck zu bringen, ohne dass sie sich dabei als Objekt fühlt. Das sind nur einige der Hindernisse, die wir überwunden haben und in gewisser Weise immer noch überwinden. Es gab sogar Zeiten, in denen ich es als mein Los im Leben erachtet habe eine Frau zu lieben, die mich in diesem Bereich nicht ausfüllen konnte. Ich entschied mich dafür, nach anderen Wegen zu suchen, sie zu lieben und von ihr geliebt zu werden. Rückblickend betrachtet wird mir klar, dass die Entscheidung keinen Sex zu haben, nicht wirklich eine Option war, wenn ich eine gesunde und erfüllte Ehe haben wollte. Gott hat Sex nicht als optionales Upgrade für eine Ehe geschaffen, sondern als entscheidenden Teil des Fundaments.

Wenn ich mir den Zustand unsrer Kultur in Bezug auf Ehen anschaue, dann wird mir klar, dass wir dringend großartige Ehen brauchen, die großartigen Sex haben! Lass mich kurz ein paar Verknüpfungen für dich herstellen, bevor zu denkst, dass ein Christ nicht so daherreden sollte.

Das Pew-Forschungszentrum (Pew Research Center) fand in einer Studie zur Denkweise der Millenium-Generation zum Thema Ehe heraus, dass viele folgenden Standpunkt vertreten: „Es ist an der Zeit, neue Ideen über Romantik und Familie willkommen zu heißen und anzuerkennen, dass die traditionelle Ehe als höchstes Ideal der Gesellschaft zu einem Ende gekommen ist."

Von den Millennials werden weniger heiraten als von jeder anderen Generation zuvor. Die, die tatsächlich heiraten, werden das sehr viel später tun. Um klar und deutlich zu sprechen – unsere Kultur verliert den Glauben an die Ehe. Warum ist das so?

In den letzten Jahrzehnten haben wir den Menschen nicht wirklich etwas gegeben, an das sie glauben können, wenn es ums Thema Ehe geht. Jeder kennt die Scheidungsraten, was dazu führt, dass viele denken, Scheidung sei nicht eine Frage des "Ob", sondern des "Wann". Überleg mal, wie Ehe oft beschrieben wird: „eine Fessel“ oder „das Ende der Freiheit“. Die meisten Leute denken an Sex als etwas Aufregendes und Erotisches, wenn man jung und single ist. Und glauben im Umkehrschluss, dass er langweilig und selten ist, wenn man verheiratet ist.

Ok, warum also bin ich jetzt von einem persönlichen Blogeintrag zu einem Statement hinsichtlich unsrer Kultur übergegangen? Weil ich glaube, dass eines der besten Dinge, die wir für uns selbst, unsere Kinder und unsere Gesellschaft tun können, ist, guten, tief verbundenen und intimen Sex in der Ehe zu haben! Unsere Kinder werden diese Ehen anschauen und hoffen, dass sie eines Tages selbst so eine Ehe haben. Unsere Kultur wird erkennen, dass Gott richtig lag, als Er sagte: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei... die beiden werden ein Fleisch sein und was Gott zusammengefügt hat, soll niemand trennen.“

Die verheirateten Paare bitte ich von Herzen: GEBT NICHT AUF! Habt Sex, auch wenn er nicht umwerfend ist. Lernt zusammen, probiert neue Dinge aus. Macht es zu einer Priorität, einander auf eine Art und Weise zu lieben, die Körper, Seele und Geist verbindet. Euer Zukunftsich und die nächste Generation werden es euch danken.